Körpersprache und Gefühlswelt

Gruppe Menschen um einen Tisch-diskutieren-Körpersprache

MentalWin Coaching: Dein Körper zeigt wie du fühlst und du fühlst was dein Körper zeigt.
Emotionen beeinflussen unsere Körpersprache – und umgekehrt. Was hat es mit dem Fühlen so auf sich. Emotionen sind Reaktionen auf Gefühle. Biologisch gesehen, handelt es sich bei Emotionen um komplexe Verhaltensmuster, die sich im Laufe der Evolution herausgebildet haben. Emotionen erleichtern oder erschweren uns das Zusammenleben mit anderen Menschen, wir können Mimik, Gestik, Körpersprache deuten, empathisch reagieren, Freundschaften und Liebe empfinden, aber auch Beziehungen zerstören.

Jede Erfahrung, die wir im Leben machen, wird im Gehirn mit einem Gefühl verknüpft, das wir in dieser Situation gerade empfinden. Je stärker dieses Gefühl ist, desto nachhaltiger bleibt uns das Erlebte in Erinnerung, sozusagen im Gehirn verankert. Nichts, was wir erleben, bleibt ohne Wirkung. Wir reagieren mit Emotionen auf Gefühlsregungen, wir bewerten sie. Je größer unser Erfahrungsschatz ist, desto spezifischer und differenzierter ist unser emotionales Bewertungssystem.

Körperliche Reaktionen gehen untrennbar mit Gefühlen einher. Umso intensiver die Gefühlsregung ist, umso stärker reagieren wir. Wir können vor Freude lachen und wenn diese Regung sehr intensiv ist, dann lachen wir sogar Tränen. Tränen der Freude, im Gegensatz zu Tränen der Trauer. Anhand solcher körperlichen Reaktionen können wir verstehen, wie es anderen Menschen geht. Nur durch die Körpersprache, ganz ohne Worte. Jedoch kann es zu Fehlinterpretationen der körperlichen Reaktionen kommen. Unsere Körpersprache ist oft uneindeutig. Ein Beispiel aus meinem Coaching: ein Klient berichtete von einem Meeting mit seinem Team und der Geschäftsleitung, bei dem er ein neues Konzept zur digitalen Produkterfassung vorstellte. Er bemerkte, dass der Geschäftsführer, die Stirn runzelte und den Mund verzog. Das irritierte meinen Klienten so sehr, dass er den roten Faden seines Vortrags komplett verlor. Mein Klient interpretierte die Reaktion des Geschäftsführers als Missfallen. Später, im persönlichen Gespräch, stellte sich heraus, dass der Geschäftsführer nur sehr konzentriert war. Er fand die Idee meines Klienten nämlich ausgesprochen gut und überlegte sich, in welchen anderen Bereichen, man sie ebenfalls umsetzen könnte. Anscheinend runzelt er beim konzentrierten Denken unbewusst seine Stirn und verzieht seinen Mund. So können Fehlinterpretationen entstehen. In solchen Fällen sollte man einfach nachfragen, um zu wissen, ob man mit der eigenen Deutung richtig liegt. Das aber nur nebenbei. Dazu mehr im nächsten Newsletter über Kommunikation im Alltag. Jetzt weiter mit Emotionen und Körpersprache und wie sich beide gegenseitig beeinflussen.

In der ARD Sendung Planet Wissen (Planet Wissen Psychologie) wird dem Zusammenspiel zwischen Gefühlen und Körperreaktion nachgegangen. Was sind Emotionen? Zitat: Sind es für die einen reine Reizreaktionsmuster, die durch Umweltgegebenheiten ausgelöst werden, sehen andere darin eine neurophysiologische Reaktion, die nur im Gehirn stattfindet und die wir nicht beeinflussen können.

Wissenschaftler erklärten, dass das Zusammenspiel zwischen unseren Gedanken, Emotionen und unserem Körper untrennbar miteinander verbunden ist. Sie sprechen von somatischen Markern. Sie haben diese in Laborversuchen gemessen. Den Versuchspersonen wurden unterschiedliche Bilder gezeigt. Dabei zeichneten Sensoren im Gesicht die Muskelreaktionen auf.

Jedes Mal, wenn die Probanden emotional stark aufgeladene Bilder sahen, reagierte ein bestimmter Muskel oberhalb der Augenbraue. Das gleiche geschieht, wenn unangenehme Gedanken aufgerufen werden. Bei neutralen Bildern oder positiven Gedanken dagegen bleibt dieses Muskelspiel aus. Sie berichten darüber, dass – Zitat: diese Verkörperung von Gefühlen erleben wir ständig. Oft werden sie uns aber nur dann wirklich bewusst, wenn sie stark ausgeprägt sind. Wenn wir uns beispielsweise so gruseln, dass uns die Haare zu Berge stehen, wenn wir vor lauter Aufregung weiche Knie haben oder die nächste Toilette aufsuchen müssen. Die Liebe meldet sich mit Herzklopfen und „Schmetterlingen im Bauch“.

Das Ganze kann jedoch auch umgedreht werden. So wie Gefühle in unseren Körper hineinwirken und unsere körperlichen Reaktionen beeinflussen, so können wir auch umgekehrt mit bewusst eingenommenen Körperhaltungen, unsere Gefühle beeinflussen. Probieren Sie es aus: gehen Sie eine Minute in gebeugter Haltung, Kopf nach unten gerichtet, Lippen zusammengepresst durch das Zimmer, nehmen Sie Ihre Gefühle dabei wahr. Dann wechseln Sie zu einer Gewinner-Pose, also aufrechter Gang, Kopf nach oben, Brust raus, Arme hochhalten, ein Lächeln auf den Lippen. Achten Sie auch dabei auf Ihre Gefühle. Sie können auch für eine Minute durch das Zimmer tanzen, vielleicht zu Ihrem Lieblingssong. Sie werden spüren, wie unterschiedlich Ihre Gefühle sein werden.

 

 

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