Dr. Christiane Klas
Zunächst, um meine Mitarbeiter besser zu verstehen. Für mich stand als Führungskraft immer der Mensch im Zentrum, ich wollte Bedingungen schaffen, in denen jeder Einzelne sich entfalten kann. In den Coaching-Weiterbildungen habe ich gelernt, Fragen anders zu stellen – so, dass man beispielsweise die eigentlichen Hintergründe eines Konflikts besser erkennt. Es war für mich wichtig zu realisieren, dass jeder Mensch seine eigene Wahrnehmung hat. Und ich habe viel über mich selbst gelernt! Auch das ist wichtig für Führungskräfte: sich selbst zu spüren und einschätzen zu können.
Nun, ich bin selbst 20 Jahre lang Führungskraft gewesen. Nach meinem Studium der Biologie hatte ich zunächst in der Forschung am DKFZ (Heidelberg) und in der Pharmaindustrie (Basel) gearbeitet und 1999 mit Kollegen ein Handelsunternehmen für Life Science-Produkte gegründet, dass ich bis kürzlich als Geschäftsführerin leitete. Ich wollte mich aber immer weiterentwickeln! Ein Bekannter von mir bot Trainingsworkshops an, in denen es zum Beispiel darum ging, wie Einstellungen unser Verhalten lenken. Das fand ich so spannend, dass ich mich nebenberuflich immer weiterbildete und erst NLP-Coach, dann systemischer Coach wurde.
Eine wichtige Veränderung ist, dass Unternehmen heute weniger hierarchisch organisiert sind. Manager und Führungskräfte achten nicht mehr nur auf Umsatzziele, sondern der Mensch ist wichtiger geworden – das bestätigt sich in meinem Coaching für Unternehmen immer wieder. Speziell in meinem Bereich, dem Life Science -Handel, ist durch die Internationalisierung und Digitalisierung in den letzten zehn Jahren alles schneller geworden, weniger harmonisch. So bestellen Kunden immer häufiger ihre Waren nur noch über das Internet. Die Kunden erwarten heute schnelle Reaktionszeiten. Dieser neue Druck von außen fordert von jedem Einzelnen eine gewisse Flexibilität oder »Agilität«.
Ich habe selbst lange Zeit Leichtathletik gemacht, später Basketball gespielt. In beiden Sportarten habe ich festgestellt, dass man die gleichen Teambuilding-Prozesse durchläuft wie im Berufsleben auch.
Da gibt es zum Beispiel die Konkurrenz:
»Ich bin schon länger im Team, warum wird die andere bevorzugt?«
Gerade Basketball-Mannschaften sind heute immer professioneller unterwegs, sie brauchen Strukturen wie ein Unternehmen. Hier können viele Vereine noch dazulernen. Im Coaching für Unternehmen ist es spannend, sich die entscheidenden Phasen vor einem Spiel, einem Sieg anzuschauen. Wie schafft man Zusammenhalt und Motivation?
Man spürt es daran, dass man früh am Tag kaputt ist – aber selbst gar nicht versteht, wieso. Man kann sich nicht motivieren, rauszugehen. Freunde, Partner oder Kollegen sagen: »Stell dich nicht so an!« Die Leistung fällt ab. Wenn der Leistungsdruck zur Überforderung wird, wird geradezu die Energie aus dem Körper gezogen. Das kann in einer Depression enden. Manche Menschen merken das selbst und kommen damit zu mir ins Coaching. Andere werden geschickt, vom Partner oder dem Arbeitgeber. Wir arbeiten dann daran, sie mental zu stärken und Ihre
»Batterien wieder aufzuladen«
Über mich
Jahrgang 1958, stammt aus Darmstadt und lebt in Weil am Rhein bei Basel. Sie ist zertifizierter NLP-Coach, NLP-Master IANLP, NLP-Trainerin IANLP (NLP Akademie Schweiz), wingwave® Coach und Hypno-Coach IANLP (NLP Akademie Schweiz). Weiterhin hat sie die Fortbildung Systemisches Coaching am Zentrum für Systemische Forschung und Beratung in Heidelberg absolviert.