Kommunikation im Alltag, Teil 3: Strickmuster erkennen – besseres Verständnis

2 Frauen und 2 Männer halten Schilder mit Beschriftung hoch; in einem Büroraum

Es geht hierbei nicht um ein Zopf-, oder Rippenmuster, sondern um interne, uns eigene Muster. Man kann auch sagen, dass wir unterschiedlich „gestrickt“ sind, wir unterschiedlich „ticken“, wir unterschiedliche Denkstrukturen haben.

Wir besitzen nämlich bestimmte Präferenzen, oder auch Metaprogramme genannt. Das sind Wahrnehmungsfilter, die bestimmen, wie wir Informationen aufnehmen und verarbeiten. Sie laufen unbewusst im Hintergrund ab und beeinflussen unser Denken und Handeln. Dabei gibt es kein richtig oder falsch und kein gut oder schlecht, sondern nur ein „es ist wie es ist“. Das Erkennen des Strickmusters eines Mitarbeitenden, befähigt dich, sie mit den „richtigen Worten“ zu erreichen und erleichtert so die Kommunikation untereinander. Besitzen zwei Menschen ähnliche Präferenzen, dann „verstehen“ sich beide gut. Man sagt dann häufig: die „Chemie“ stimmt, oder, „sie sprechen die gleiche Sprache“. Aber wehe die Präferenzen unterscheiden sich stark, dann ist es schwierig eine gut funktionierende „Chemie“ zwischen den beiden hinzubekommen. Kennst du das? Der eine Arbeitskollege ist sehr im Detail verhaftet, liebt es, die Stecknadel im Heuhaufen zu suchen, während der andere Kollege eher den Überblick im täglichen Business hat und Detailaufgaben richtiggehend hasst. Müssen beide zusammenarbeiten und fehlt die Transparenz der unterschiedlichen Metaprogramme, dann werden sich beide eher nicht wertschätzen. Der eine wird als „Erbsenzähler“ gesehen, der andere als „zu oberflächlich“ wahrgenommen. Erkennen jedoch beide, wie komplementär sie „ticken“, dann können sie sich die Aufgaben, je nach Denkmuster, so aufteilen, dass die Zusammenarbeit als Bereicherung gesehen wird.

Gerade in Teams können diese unterschiedlichen Präferenzen zu Verständigungsproblemen und massiven Konflikten führen. Die Unterschiede wahrnehmen und gezielt nutzen, lassen Teams über sich hinauswachsen.

Bei der Personalauswahl sind solche Präferenzen entscheidende Auswahlkriterien. Stelle und Metaprogramme müssen zusammenpassen. Bereits bei der Stellenausschreibung kann eine „Strickmuster“ – gerechte Wortwahl dafür sorgen, dass sich nur die passenden Kandidaten/Kandidatinnen angesprochen fühlen und sich melden.

Als Führungskraft das passende Strickmuster erkennen, damit ich die geeignete Motivationssprache wählen kann. So kann ich als Führungskraft das Engagement meiner Mitarbeitenden steigern.

Niemand kann in die Köpfe eines Teams, den Kopf eines Mitarbeitenden, oder Bewerbers hineinschauen. Du weißt nicht WAS sie denken, aber du kannst herausfinden WIE sie denken. Beobachten und gezielte Fragen stellen, lassen dich die unterschiedlichen Strickmuster erkennen.

Nun welche Präferenzen, Metaprogramme gibt es denn? Ich möchte hier nur einige aufführen:

Antreiber für die Zielerreichung: die Richtung

Will ich weg vom Problem („weg-von“) oder hin zu einem Ziel („hin-zu“).  Weg-von Menschen sind problemorientiert. Sie möchten Probleme vermeiden. Sie erklären in Diskussionen warum etwas nicht funktionieren wird, oder welche Risiken es dabei gibt. Hin-zu Menschen sehen das Ziel vor Augen. Probleme interessieren sie weniger. Sie sprechen auch über Ziele.

Referenz für Erfolg: „intern“ versus „extern“

Menschen mit einer internen Präferenz, wissen einfach, wann sie eine Aufgabe erfolgreich erledigt haben. Sie benötigen auch keine anderen Meinungen um Entscheidungen treffen zu können. Schlecht zugänglich für Feedback. Kritik wird häufig persönlich genommen.

Menschen mit einer externen Präferenz, können die eigene Leistung nur schlecht selbst einschätzen. Sie brauchen Feedback, Fakten, Ergebnisse. Sie holen sich gerne Meinungen von anderen Menschen ein, bevor sie eine Entscheidung treffen.

Wenn eine Führungskraft stark „intern“ ausgerichtet ist, die Mitarbeitenden aber eine höhere „externale“ Präferenz haben, dann fehlt ihnen das Feedback und die Anerkennung, um zu wissen wo sie stehen. Diese Führungskraft geht ja davon aus, dass ein Lob überflüssig ist, weil die Mitarbeitenden doch selber wissen, dass sie gute Arbeit leisten. Trifft nun umgekehrt eine Führungskraft mit starker „externalen“ Präferenz auf stark „internal“ gestrickte Mitarbeitende, dann wird sie Feedback geben und Lob aussprechen. Solch ein Lob wird dann von den Mitarbeitenden eher als befremdlich wahrgenommen, nach dem Motto: „was will er oder sie von mir? Das ist doch mein Job.“ Könnte sogar lächerlich wirken.

Vergleichsmodus: „Ähnlichkeit (match)“ versus „Unterschied (mis-match)“

Dieses Metaprogramm verrät, ob Menschen eher auf Gleiches oder auf Unterschiede achten.

Mitarbeitende mit der Präferenz „Ähnlichkeit“ fühlen sich wohl, wenn sie gleichbleibende Tätigkeiten ausführen können. Flexibilität oder Veränderung mögen sie weniger. Solche Mitarbeitende bleiben einem Unternehmen häufig sehr lange treu. Die Beständigkeit fördert deren Motivation und somit auch die Effizienz. Ist häufig auch auf Harmonie im Umfeld bedacht.

Mitarbeitende mit der Präferenz „Unterschied“ lieben unterschiedliche und abwechslungsreiche Tätigkeiten. Sie möchten Sachen verändern und verbessern. Solche Mitarbeitende werden durch Aufgaben im Bereich Qualitätssicherung, Fehlersuche, Optimierung von Abläufen besonders motiviert. Sie lieben die Veränderung und suchen sich deshalb entweder im Unternehmen oder außerhalb, neue Herausforderungen in kürzeren Zeitabständen.

Woher kommen diese Metaprogramme? Sie entwickeln sich aufgrund von Prägungen und Erfahrungen in unserem Leben. Es ist wichtig zu erkennen, welche Filter bei mir vorherrschen. Wenn ich dann merke, dass der eine oder andere Filter mich in meinem Tun beeinträchtigt und gar blockiert, dann kann ich gezielt an diesem Metaprogramm arbeiten, um neue Wege zu gehen, neue Denk-, Sicht- und Verhaltensweisen zu etablieren.

Team-Workshops!

Mein Coach Kollege, Michel Emmenegger und ich, unterstützen Teams in Unternehmen dabei, die unterschiedlichen Präferenzen herauszufiltern und zu vermitteln. In einem Workshop arbeiten wir gemeinsam mit dem Team daran, diese Unterschiede wertzuschätzen und für eine bessere Kommunikation und Zusammenarbeit gezielt zu nutzen. Das steigert erfahrungsgemäß die Effizienz und den Teamgeist.

Möchtest Du mehr über diese „Strickmuster“ erfahren, dann kontaktiere MentalWin Coaching: info@mentalwin-coaching.de

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